Jakobs Kampf mit gott Interpretation

Jacobs Kampf mit Gottes Interpretation

Wieso kann Gott einen Ringkampf mit einem Menschen führen? Jakob bedeutet in seiner eigentlichen Bedeutung "Gott segne". Andererseits ist Israel ein Krieger Gottes. In der Nähe ist die Interpretation des Namens: Was ist ein Christ? Jacob tritt gestärkt aus diesem Kampf hervor - Gott adelt ihn mit einem Namen.

Nicht mehr loslassen (Archiv)

Der Kampf Jakobs mit einem Fremden ist eine rätselhafte Geschichte. Gegen wen wehrt sich Jakob eigentlich: gegen einen Gott, gegen einen Gott selbst? Wofür steht dieser Kampf und sein Ergebnis: eine ausgekugelte Hüftgelenke, ein Glück, ein neuer Jacob? Es geht um den Bogenschützen Jakob, der mit einem Fremden um Leib und Seele auf dem Jabbok eine ganze Übernachtung bis zum Sonnenaufgang antritt.

Jacob wird ihn nicht gehen lassen, bis er ihn segnet. Die Geschichte ist sehr komplex und hat viele verschiedene Auslegungen erhalten - einige davon werde ich heute Morgen untersuchen. Es geht um Jakob. So hatte er seine Heimatregion verlassen, weil er unter äußerst unehrlichen Bedingungen seinen eigenen Sohn Esau um den Preis des Segens gebracht hatte, den ein Familienvater dem Neugeborenen kurz vor seinem Tode gab.

Er täuschte auch seinen verstorbenen und beinahe blinden Pater Isaac und gab vor, es sei Esaus. Am selben Tag muss er dem Ärger seines Bruder Esaus entfliehen. Eine verwirrende Story voller krummer Ausflüge.

Doch nach zwanzig Jahren gibt es eine letzte Pause mit Laban und Jacob macht sich auf den Weg zurück in seine Heimatregion - Esaus. Er hat herausgefunden, dass Esaus mit 400 Männern auf ihn zukommt - um ihn zu vergelten oder zu begrüßen? Er ist verunsichert. Endlich kommt er an den Grenzfluß Jabbok, der ihn immer noch von der Insel und seinem Heimatland abtrennt.

Jacob holt seine ganze Familie und all seine Habseligkeiten an einer Furte zu seiner Hausbank. Jacobs Hüftgelenk ist ausgekugelt, als er mit ihm kämpfte. Und Jakob sagte: Ich werde dich nicht gehen lassen, wenn du mich nicht schenkst. Jacob, er hat geantwortet. Der Mann sprach: "Jakob wird nicht mehr dich heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und den Menschen gekämpft und siegt.

Und Jacob sagte: Sag mir deinen Vornamen. Schlacht und Segnung - das sind die Hauptthemen dieses Bibeltexts. Dort wird mit einem supermenschlichen Kontrahenten um Leib und Seele gekämpft - und kann darauf drängen. Doch was er fordert: keine Macht und Stütze gegen seinen eigenen Sohn Esau und auch keine Lösung seines Konfliktes mit ihm durch göttliche Intervention.

Nein, er bittet um den Schutz des Fremden. Diese Segnung erscheint ihm ebenso bedeutsam wie der gruselige Segnung seines Vater Isaac. Es entsteht eine sehr persönliche und intensive Beziehung zu Gott. Die Pastoraldirektorin der Diözese Basel, Birgitta Aicher, bringt diese theologische Überlegung mit Hinblick auf Jakob auf den Punkt: "Es ist offensichtlich, dass der Segnung in unserer Welt des Denkens und der Sprache wenig Bedeutung zukommt [....].

Meistens benutzen wir die Segnung in einer formelhaften Umdrehung, wie:'Regen macht Segen'. Dort ist der Segen nämlich ein Geschenk, das nicht in das Reich des Materiellem, des Habe, einfällt. Nach dem Alten Testament kommt dem Segnen in jeder Begegnungen eine besondere Bedeutung zu. Wir sagen uns auf der Strasse "Guten Tag", weil wir es unserem Gegenüber gut meinen.

Wenn Jakob um die Segnung durch Gott bittet, will er mit Gott und mit Gott in Verbindung gebracht werden. Aber es geht auch um die Stärke für ein frisches Dasein, damit der Täuscher (Jakob) ein Gotteskämpfer (Israel) werden kann. "Jacob bekämpft allein auf dem Jabbok gegen einen gewaltigen Fremden, den er nur mit größter Anstrengung bekämpfen kann - eine düstere, mysteriöse Story".

Die Israeliten haben diese Erzählungen in ihre eigene Welt miteinbezogen. Er verband sie mit Jakob - mit jenem Jakob, der sich bei seiner Heimkehr zu seinem Brüder Esau nicht wagt, den Jabbok zu überqueren. In den eindrucksvollen Texten wird nun von einem Gott gesprochen, der nicht nur schön und unbedenklich ist.

Jacob muss mit ihm streiten - mit seiner Idee von Gott und Segnung. Nur so wird er zum Vorfahren des Judentums Israel - denn erst am Ende des Krieges gibt ihm das Fremde einen neuen Namen: "Du wirst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel[Gottes Krieger]; denn du hast mit Gott und den Menschen gekämpft und siegt.

"Jakob wird so zum Symbol für den Kämpfer des Herrn, für den, der für und mit Gott ankämpft - besonders angesichts des unerklärbaren und unschuldigen Seins. Das ist von grundlegender Wichtigkeit für die Beziehungen Israels zu Gott. Die Theologin Diego Arenhoevel erklärt in einem Bericht über die Schlacht des Jakobs auf Jabbok: "Israel, das Gottesvolk, ist nicht das gottgetreue, das seine Gebote einhält.

Es ist ein Kampf für Gott und mit Gott, dem so oft Unvorstellbaren. Treue Existenzberechtigung bedeutet: an Gott festhalten, auch wenn man denkt, dass Gott den Gläubigen von sich selbst wegwerfen will. Du wirst in diesem supermenschlichen Kampf verletzt werden, du wirst humpelnd, aber selig aussteigen. Dieses Erlebnis interpretierte er eindrucksvoll in einem Gemälde: Seine "Schlacht von Jakob mit dem Engel" im Musée "Message Biblique" in Nizza ist in tiefblaues Licht getaucht.

Jakob stellt sich ihm entgegen - auch machtlos - aber er ist ein Segen. Fotos aus der Geschichte des Jakobus, aber auch Fotos, die die Schattenseiten von Gott durch die vergangenen Jahrzehnte nicht verleugnen: Chagall, der fast seine ganze Verwandtschaft und viele Bekannte in den Kammern der Nazis verlor, bemalt unter der Schlacht von Jakobus Wohnhäuser seiner Stadt Veitsk.

Mit Chagall wird ein Gott gemalt, der nicht leicht zu haben ist, der düster und bedrohlich wirkt. Jakob trifft einen solchen Gott im Ungewissen am Jabbok - ein Gott, dem er sich ausrenken muss. Nelly Sachs verdichtete diese Erfahrung Gottes in ihrem Poem "Jakob":"(a) O Israel, in der Morgendämmerung steht geschrieben: erstochen in das Herzen der Menschen, das unsere Wohnung ist!

"Jacob kämpft mit einem gewaltigen Fremden an der Furte, die durch den Jabbok in seine Heimatregion und zu seinem Brüderchen Esau fließt. Dieser Kampf hat nicht nur theologische, sondern auch künstlerische Interpretationen seit Jahrhunderten beschäftigt. Jahrhunderts oft als Sinnbild für den Kampf Jakobs mit Gott interpretiert; die Barockkünstler hatten ein spezielles Augenmerk auf die Abbildung der sich bewegenden Kampfkörper, um ihre künstlerische Kunstfertigkeit zu beweisen.

Im Gegensatz zu diesen Deutungen geht es in den Schilderungen der Jakobsschlacht in der Altertums- und Mittelalterzeit explizit um ihre religiöse Auslegung. Jakob und die Unbekannten sehen sich dort wie Wrestler gegenüber: Beide biegen ihre oberen Körper nach vorne, um einen eventuellen Unterhandgriff des Gegenübers zu vermeiden. Jacob packt seinen Kontrahenten an der Seite, während er Jakobs Bein greift, um ihn aus dem Lot zu werfen.

Die pädagogische und mythologische Würdigung des Ringens gab ihm immer eine symbolische und ethische Dimension im Sinn einer Suche nach dem Wohl und dem Kampf der Gerechtigkeit gegen die Ungerechten. "lm Mittelalter kam diese sittliche Interpretation der Schlacht des Jakobs zu einem neuen Höhepunkt. Oft wird es zu einer Szenerie im großen sinnbildlichen Kontext des menschlichen Kampfs gegen die Reenactments des Übels - und das, obwohl die Repräsentation des Fremden - wie zum Beispiel in Ste.-Madeleine in Vezelay - zunehmend die Form eines Engel mit Halo und Flügel hat.

Die christliche Interpretation der Schlacht des Jakobs am Jabbok wird immer klarer, dass der nicht erreichbare Gott der Gott ist, der den Menschen selig macht. Es ist der Gott, der den Menschen nicht losläßt und mit ihm kämpft. Doch die Morgendämmerung des Osterfestes sagt nein zu diesen Maßstäben: Am Morgen dieses Tags wird der Mensch von Gott gesegnet - es ist der Segens der Wiederauferstehung.

Jacob kämpft mit seinen Furcht und Furcht, mit seinem selbst verschuldeten Schuldbewußtsein gegenüber seinem Brüder Esau, den er aus dem Geburtsrecht ausgetrickst hat. Unerwartet greift ihn ein Fremder an und kämpft mit ihm in der Düsternis. Möglicherweise ist es auch die persönliche Finsternis in Jakob selbst, die ihn im Augenblick der Einsamkeit angreift.

Wie Jakob: aber er besiegt diese Befürchtungen - und macht gleichzeitig die Befreiungserfahrung, dass er nicht nur mit menschlichen Unzulänglichkeiten kämpfte. Nein, er kämpfte mit Gott und den Menschen. Mit anderen Worten: Vor Gott und dem Menschen ist es ihm gelungen, die peinliche und vielleicht schmerzhafte Auseinandersetzung mit seinem Mitmenschen zu vermeiden.

Dazu erhält er freies Atmen und den Segnungen von Gott. Jacob wird für den Rest seines Lebens humpeln. Die ganze Zeit kämpfte er mit dem Fremden und gewann seinen Einlass. Er besiegte im blassen Morgenlicht den Dämonischen und traf Gott. Er traut diesem Glück. In der Morgendämmerung beschützt Gott den Menschen.