Nürnberg - Er existiert immer noch, der Kunsthandwerker, der seine Waren selbst produziert - auch in Nürnberg. So wie Hans Sachs früher, stellt er Schuhe von Menschenhand und nach Mass her. Das Schuhmacherhandwerk hat in der Rennsfamilie eine lange Geschichte. Für ihn war es daher eine Selbstverständlichkeit, nach der Schulzeit eine Ausbildung bei einem Schuster zu beginnen.
Nicht nur das Kunsthandwerk, sondern auch die Begeisterung für den Fahrradsport haben beide Seiten in sich. Nachdem er seine Ausbildung 1976 abgeschlossen hatte, widmete sich sein Junge ganz dem Sportbereich und wurde Stand-up-Profi. Die in seinem Geschäft gezeigten Trikot- und Medaillenmuster bezeugen diese Zeit. Selbst danach fühlte er sich zunächst nicht zum Schuhmacher hingezogen.
Im Gespräch mit Kunden stellte er fest, dass es viele Menschen gibt, die zwischen 150 und 500 Euro für gute Schuhe ausgeben wollen. "Ich wußte damals, daß dies meine Spezialität war", erzählt der Schuster. In seinem Geschäft in der Ledergasse beispielsweise werden nicht nur Maßschuhe angeboten, für die mehrere hundert Euro bezahlt werden müssen, sondern auch qualitativ hochstehende Fertigschuhe ab 120 Euro.
Der Schuster schaut ihm bei seiner Tätigkeit gerne über die Schultern. "Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass die Leute den Wert eines teueren Schuhs wiedererkennen. "An diesem Tag steht zum Beispiel eine Arbeitsgruppe des Schulungszentrums (BZ) in der Halle und kann erklärt werden, wie mit den unterschiedlichen Geräten ein maßgeschneiderter Schuh hergestellt wird:
Zuerst werden die Füsse des Auftraggebers gemessen und ein Schaumabdruck gemacht. Aufgrund dieses Eindrucks sind die Lamellen und damit ein Model aus Kunststoff. Danach werden die Vorder- und Rückenkappen über die Laschen geklemmt und der Schuhe mit einem temporären Fersenteil versah. Zuerst wird die Mittelsohle befestigt, dann - je nach Schuhart - wird die Außensohle entweder verklebt oder mit dem Gestell genäht.
Zuerst war es schwer, Investoren zu finden, dann kam der Kunde kaum. Hoher HemmschwellenwertRace's Erklärung: "Die Hemmschwelle für das Eintreten in den Markt ist hoch, aber der Verkaufspreis macht vielen Angst. "Wenn man bedenkt, dass viele billige Schuhe nach einer Jahreszeit im Abfall landen, denkt der Kunsthandwerker, dass seine Erzeugnisse billig sind: "Mit der richtigen Sorgfalt halten die Schuhe 20 Jahre.
"Deshalb gibt er auch Kurse zur Schuhpflege. Es ist sehr empfehlenswert, die Creme regelmäßig aufzutragen und Schuhspanner zu benutzen, wenn der Fuß nicht aufgesetzt wird. Inzwischen kann der Schuster kaum noch mit der Leistung mithalten. Sein Ziel: ein größeres Geschäft, in dem Schuhe diskret in den Vordergrund rücken, aber in Kundengesprächen bei Kaffe und kleinen Häppchen immer dabei sind.
Vor allem aber soll die Produktpalette ausgebaut werden, da eine grössere Anzahl von Frauenschuhen noch nicht verfügbar ist.