Gutes Schuhwerk ist für Deutschlands Männer Tradition. Daran sollte sich auch nichts verändern, sagt Bernhard Rötzel, Autor eines Buches über Männerkleidung. Sehr geehrter Kollege Rötzel, die deutschen Unternehmer und ihre Schuhen, wie schlecht ist es wirklich? Rötzel: Es gibt in Deutschland einen starken Stamm von denen, die an guten Schuhen interessiert sind. Sie sind sehr teuer und manchmal sehr aufwendig.
Durchschnittlich gibt der Mann rund 40 EUR pro Jahr für Schuhen aus. Da bleibt kein Platz für rahmengenähte Stiefel. mm: Und was ist mit anderen Staaten? Rötzel: In Italien ist das Interesse an der Außenwelt groß, dort werden mehr gute Sportschuhe angezogen. Auf dem italienischen Schuhmarkt für rahmengenähte Produkte dominieren jedoch namhafte Anbieter aus England.
Rötzel: Oh, der Herr, er ist auf dem Rückzug. Was? Rötzel: Mehr eine Sache der Vorrangstellung. Gute Turnschuhe sind natürlich teuer. Berechnen wir 300 Euros für ein gutes Schuhwerk. Insbesondere Rahmennähte können immer wieder erneuert werden. Günstigere Modelle hingegen verschleißen in der Regel rascher und eine Reparatur zahlt sich oft gar nicht aus. mm: Viele Menschen kauft auch Kleider, um richtig gekleidet zu sein und einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Aber was, wenn niemand den Nutzen kennt, die Güte - die Geschmacksdokumentation geht ins Nichts. Rötzel: Ja, wie Goethe sagte: "Man kann nur sehen, was man weiß". Da werde ich immer wieder von Jugendlichen angesprochen, ob es nicht lustig ist, wenn der Neuling im Amt teuere Stiefel anzieht als der Boss? mm: Und?
Rötzel: Keine Angst, sag ich immer. Entweder der Boss kennt die Sohlen nicht. Wenn er sie nicht wiedererkennt, ist es gut. Welchen Stellenwert hat die "Globetrotterisierung" von Bekleidung, Outdoor-Jacken statt Wollmänteln, Hightech-Schuhen statt rahmengenähten Schuhen? Rötzel: Das ist ein interessanter Widerspruch. Wer sein erstes Rahmenhefterpaar erwerben möchte - was ist ein Muss für den Schuhmöbel?