Sie sind die Dandies der alten Schule und stellen für Stunden das passende Kostüm zusammen. Ein wenig Dandyismus gibt es aber immer noch in der Welt der Männer. An den Hosenträgern kann man nur sehen, wer einen vollen Bart hat und sonst lieber in Bewegung ist - sonst sieht das Kostüm zu stickig aus. Nicht mehr wegzudenken: Der moderne Geck verbindet gern Turnschuhe mit seinem Kostüm, hier ein Beispiel aus dem Atelier Torino.
Der heutige Dandyspieler muss die klassischen Jacken mit einer coolen Kappe und weissen Sneakers wie Boss kombinieren. Der modische weisse Schuh im Sneaker Look wird mit dem klassischen Blau des Anzuges verbunden. Stilvoll, aber nicht zu übertrieben: So zieht sich der moderne Egoist an, wie hier bei Cinque.
Zylinderschuhe, Westen mit Paisleymuster, Schweif rock, Schleife, Samthose, Patentschuhe und Spazierstock - so sehen Dandys aus. "Bei dem Egoisten von damals ging es nur um Kleider. Im Mittelpunkt seines Lebens stand sein Auftritt", sagt André Bangert von der Zeitschrift "Textilwirtschaft". Den Grund dafür nennt Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführender Direktor des German Fashion Institute, in einer gezielten Modeentscheidung: "Wir sehen ein immer größeres Abwandern zwischen denen, die gerissene Jeanshosen oder billige Discountkleidung anziehen, und denen, die exklusive Brands einkaufen, weil sie Wert auf Wertschätzung legen und sich gern der Ästhetik hingeben.
"Wenn man sich Fotos von bekannten Dandys anschaut - zum Beispiel Oscar Wilde, Giacomo Casanova oder Charles Baudelaire - sind es vor allem die vielen Einzelheiten, die ins Blickfeld geraten. "Er übertreibt gerne, ist besessen von Einzelheiten, für ihn ist Fashion ein Fötus. Die Stickereien wurden zu Pailetten sowie eine voluminöse, glänzende Samt-Jacke zu einer Mattgürtelschnalle zusammengefasst.
Nichtsdestotrotz rät Bangert, die tradierten Teile umzudeuten, anstatt sie einfach zu kopieren: "Ein Oskar Wilde würde 2016 anmaßen. "Der moderne Geck spielte mit den Klassikern, benutzte sie aber in reduzierter Weise. Wenn Sie eine Nadelstreifenweste oder eine Jacke mit Karo-Muster tragen, sollten Sie am besten keine Wollhosen tragen.
Der Krawattenträger kommt eher ohne Taschentuch aus und umgekehrt", gibt André Bangert Vorbilder. Eine Schalkragenjacke ist zulässig - ein gemustertes Tuch, wie es die Dandys früher getragen haben, ist aus der Mode gekommen. "Auch wenn sich der Oskar Wilde im Grabe umdreht, rät Bangert, heute auf eine Armbanduhr sowie auf Patentschuhe und Mützen zu verzichten.
"Nur wer einen vollen Bart und eine Jeanshose hat, sollte Hosenträger tragen, nicht aber solche mit seitlichem Scheitel und Haarpomade. "Bei den Haarschnitten dagegen hat es der moderne Egoist einfacher: "Der Schnitt, also ein etwas längerer Deckhaarschnitt und kürzerer Rand, ist allgegenwärtig und die passende Haartracht für jeden Mann", sagt Bangert.