Designmode für billigmarken unique - Der echte Komfort steckt in der Reduktionstechnik.
"Diplomatie ist die sprichwörtliche Ausdrucksweise von Monstern." Die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright lebt ein Jahrhundert. Schlechte Bots werden immer mehr zum Thema für Unternehmen und Gesellschaften. Sie werden heute weltweit anerkannt - und auch von Sprachwissenschaftlern und Juroren ernst gemeint. Tatsächlich konnten Omas alte Damen auf einen Ego-Trip gehen - immerhin haben sie ihre eigenen Söhne erzogen.
Immer preiswerter werdender Zwang ist zum Kennzeichen der globalen wirtschaftlichen Prozesse geworden. Jeder von uns ließ sich für "billig" ausbilden - aber der Wert ist hoch, denn niedrige Kurse führen auch zu niedrigen Einkünften. Der Grundgedanke, alles immer rascher, besser und zugleich günstiger anbieten und verbrauchen zu können, kann nicht unbegrenzt gesteigert werden - einer der drei Punkte wird immer untergehen.
Es ist eine nicht so leicht aufzuhaltende Wendel entstanden. Doch wohin geht der billige Trend?
Modebranche: Theoretische, historische und ästhetische Aspekte einer Kulturpraxis - Gertrud Lehnert
Fashion - das ist viel mehr als nur Kleid. Der Band erarbeitet eine gegenwärtige und in dieser Gestalt längst fällige Modetheorie: Sie macht Moden sowohl als Teil der Sachkultur als auch als Folge kultureller und ästhetischer Handlung verständlich. Dabei wird die Funktion der Modewelt in der Konstituierung kultureller und individueller Identität untersucht, ihre Eigenschaft als gesellschaftliches Gebilde oder ihre Relevanz als ökonomischer Faktor von weltweiter Ausstrahlung.
Schliesslich kommt die Modebranche auch als künstlerische Form in den Fokus - als ein ästhetisches Gestaltungsspiel, das unseren Lebensalltag in ungeahntem Umfang mitprägt. Der Band liefert eine Basis für den Umgang mit dem Thema Fashion in der wissenschaftlichen Ausbildung und Recherche, in der Aus- und Fortbildung in Modedesign und -management sowie in der Kultur- und Theaterwissenschaft.
Billig-Textilien boomen: Ab sofort gibt es bei uns auch Designermode.
In Deutschland eröffnete die Billigfiliale Primark in dieser Handelswoche ihren zwanzigsten Markt und konnte nun auch in Leipzig einen Kundenandrang mit T-Shirts für 2,50 EUR und Jeanshosen ab 7 EUR anstoßen. Und auch der Diskonter KiK wächst weiter; er will die Anzahl seiner Märkte von heute 2600 auf bis zu 3000 in den kommenden Jahren erhöhen.
Jetzt schmeißt ein unvorhergesehener Konkurrent seinen Kopf in den Ring: der Diskonter aus dem Hause der Firma SÜD. In den über 1860 Geschäften in den Gitterboxen gibt es ab nächsten Montag Abend (11. April) eine Damenmodekollektion für Sonderangebote, die die Designer Jette Joop eigens für den Low-Cost-Anbieter entworfen hat. Der Preis liegt zwischen 9,99 und 19,99 EUR.
Der Textilsektor ist für den Diskonter kein neues Terrain. Laut einem Branchenranking der Zeitschrift "Textilwirtschaft" zählen die Unternehmen nun zu den zehn grössten Textileinzelhändlern in Deutschland mit einem Umsatzvolumen von über einer Mrd. EUR. Aber durch die Kooperation mit dem renommierten Designer geht die Firma weit über das bisher angebotene hinaus.
"Die Kollektion Jette Joop will ein junges, markenorientiertes Zielpublikum erreichen und neue Käufer gewinnen", sagt Denise Klug vom Einzelhandelsanalysten Planet Retail. Deshalb ist es besonders wichtig, neue Interessenten zu gewinnen und den Umsatz auf bestehenden Flächen zu erhöhen. Natürlich hört sich das bei uns etwas anders an. Die Discounterin will "ein Beispiel geben, dass Designobjekte nicht zwangsläufig kostspielig sein müssen", erklärt die Stellvertreterin des Einkaufsleiters Kim Suckow den erstaunlichen Zwischenschritt.
Im Handelsblatt hat Jette Joop gar von der "Demokratisierung des Good Design" gesprochen. Für viele der deutschen Textilhersteller ist der Wettbewerb um die Kundschaft schon jetzt schwierig zu überleben. Noch vor eineinhalb Wochen musste der Modemacher Steilmann, zu dem auch die Boecker-Modehäuser gehoeren, einen Insolvenzantrag einreichen. Vor kurzem gab der westfaelische Fashion-Konzern Gerry Weber bekannt, dass er mehr als jeden zehnten seiner 7.000 Arbeitsplaetze abbauen und mehr als 100 seiner rund 1.000 Geschaefte schliessen werde.